Die Sekundarstufe I der Haldenwangschule umfasst sechs Schulbesuchsjahre.

Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I „haben wie andere junge Menschen ihres Alters vergleichbare Lebens- und Entwicklungsaufgaben zu bewältigen. Dabei gilt es […] eine ihrer Entwicklung entsprechende Form der Auseinandersetzung mit der Welt und ihre zunehmende Verselbstständigung zu berücksichtigen“ (KMK, 2021, S.4). Die Gestaltung des Schulalltages sowie die Unterrichtsstruktur der Sekundarstufe I orientiert sich an diesem Grundsatz und bietet den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten sich mit der Welt handelnd auseinanderzusetzen.

Der Unterricht der Sekundarstufe I ist in einem Kurssystem organisiert und fokussiert insbesondere die Kompetenzerweiterung der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. Sie „gelten als eine der bedeutsamsten Kompetenzen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und an der Kultur“ (Günthner,2018, S.11). Aktuell erwerben die Schülerinnen in leistungshomogenen Mathematik – und Deutschkursen Kenntnisse in den kulturtechnischen Bereichen und werden „umfassender auf das Erwachsenwerden und das Erwachsensein, auf das Wohnen und das Arbeiten sowie die Gestaltung freier Zeiten vorbereitet“ (Günthner, 2018, S.25).

Neben der Förderung der Kulturtechniken gilt es in der Sekundarstufe I die Entwicklungsherausforderungen der Schülerinnen und Schülern während der Pubertät zu begleiten und diese positiv zu bewältigen. Die Phase des Erwachsenwerdens und der Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität „stellen an den heranwachsenden Menschen mit Behinderung ein hohes Maß an Entwicklungsaufgaben. Er benötigt hierbei die Unterstützung, Offenheit und Akzeptanz der Personen, die an seiner Erziehung und Entwicklung beteiligt sind“ (Ehlers, 2017, S.8,9). Hierbei legt die Sekundarstufe I großen Wert auf einen sensiblen und wertschätzenden Umgang der individuellen Anliegen.

Darüber hinaus gilt es in der Sekundarstufe I „emotionale und soziale Kompetenzen, Kompetenzen des moralischen Handelns, der aktiven Teilnahme am schulischen und gesellschaftlichen Leben sowie an demokratischen und staatsbürgerlichen Prozessen und Gremien“ (vgl. Curricula Entwurf GE, 2021, S. 19) zu fördern. Mit Hilfe der Grundsätze der konfrontativen Pädagogik lernen die Schülerinnen und Schüler Regeln des sozialen Miteinanders (Respekt – Aufmerksamkeit – Disziplin) sowie Möglichkeiten zur gewaltfreien Kommunikation und Konfliktlösung. Darüber hinaus werden die Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Teilnahme am Projekt „Juniorwahl“ auf das gesellschaftliche Leben in deiner Demokratie vorbereitet.

Ebenfalls in den Mittelpunkt rücken vorbereitende Maßnahmen zur Berufsorientierung.

Mit dem Ziel die Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt für Schülerinnen und Schülern mit Behinderung zu ermöglichen, werden die Schülerinnen und Schüler sowohl durch unterrichtliche Angebote als auch durch die Potenzialanalyse beim Übergang von der Schule in den Beruf frühzeitig begleitet und beraten.

Neben den unterrichtsbezogenen lebenspraktischen Angeboten wie Werken, Gartenarbeit und Hauswirtschaft, die zur Vorbereitung auf eine individuell passende Berufstätigkeit dienen, haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit Tagespraktika zu absolvieren sowie sich im Rahmen des Projekttags „Girls´ and Boys´ Day“ über unterschiedliche Berufe zu informieren und sich bezüglich ihrer Berufswünsche zu orientieren.

Zudem nehmen Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ an einer Potenzialanalyse teil.

Während der Potenzialanalyse setzen sich die Schülerinnen und Schüler handlungsorientiert mit ihren Stärken und Potenzialen auseinander. Sie entdecken hierbei ihre „sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen im Hinblick auf die Lebens- und Arbeitswelt. Dabei können berufliche Basiskompetenzen wie z.B.: Fein- und Grobmotorik, räumliches Vorstellungsvermögen, Arbeitsgenauigkeit und Zeitmanagement beobachtet werden“ (BO NRW, 2018, S.1).

Die Potenzialanalyse bildet den ersten Baustein im Prozess der beruflichen Orientierung und beginnt in der Jahrgangsstufe 8. Sie dient als Basis der Erkundung passender Berufsfelder sowie der Suche nach geeigneten Praktikumsstellen (vgl. BO NRW, 2018).

Unser Stufenkonzept bietet eine detaillierte Übersicht über die Unterrichtsstrukturen und Handlungsfelder der Sekundarstufe I:

Stufenkonzept der Sekundarstufe I zum Download